Das innere Gebet bei Teresa von Avila

Vielleicht haben auch Sie schon einmal die Geschichte des Mannes gelesen, der jeden Tag in die Kirche geht, eine halbe oder ganze Stunde vor dem Tabernakel verbringt und darauf die Kirche wieder verlässt. Auf die Frage, was er denn da jeden Tag in der Kirche tue, sagt er: „Jesus sieht mich an und ich sehe Ihn an“, oder nach einer anderen Version: „Ich sage zu Jesus: Jesus, ich bin's, Paul, ich komme dich besuchen. Und dann bleibe ich noch ein bisschen, damit halt jemand da ist“. Das sind sehr schöne und einfache Darstellungen des inneren Gebetes.
Vor kurzem stieß ich auf ein Buch über Teresa von Avila, in dem ausgewählte Texte ihrer Werke abgedruckt waren. Unter anderem auch Texte, in denen sie über das innere Gebet spricht, das eine sehr schöne Ergänzung zu unseren täglichen mündlichen Gebeten ist. Bevor wir uns diese Texte ansehen, werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf die Heilige selber.
Teresa wurde 1515 in Avila geboren. Seit ihrem 17. Lebensjahr litt sie an einem schweren körperlichen Leiden. Mit 18 Jahren trat sie dann bei den Karmelitinnen ins Kloster ein. Aber erst viele Jahre später – 1557 – vollzog sich in ihr ein Erlebnis, das sie den Entschluss fassen ließ, unbedingt nach Vollkommenheit zu streben. Sie legte das Gelübde ab, immer das Vollkommenere zu tun.
Diese Entschlossenheit zur Vollkommenheit wird wohl auch der Grund dafür gewesen sein, dass sie sich um eine Reform des Karmeliterordens bemühte. Allerdings traf sie dabei auf heftigen Widerstand von Seiten des Ordens selber. 5 Jahre lang wurde sie am praktischen Wirken gehindert, sozusagen aufs Abstellgleis gefahren.
Nicht viel anders erging es auch ihrem Ordensmitbruder Johannes vom Kreuz, der versuchte, den männlichen Zweig der Karmeliter zu reformieren. Man warf ihn ins Gefängnis, aus dem er erst neun Monate später auf recht abenteuerliche Weise entfliehen konnte. Seine Leiden veranlassten Teresa, sich an König Philipp II. zu wenden, der ihr tatsächlich helfen konnte. Aus dem reformierten Zweig der Karmeliter entstand dann der Orden der „Unbeschuhten Karmeliter“, der allerdings erst nach Teresas Tod eine eigene Kongregation wurde. Teresa hat die Satzungen für diesen neuen Orden selber ausgearbeitet, wobei sie auf die ursprüngliche Regel der Karmeliter, vor der Einführung der Milderungen durch Papst Eugen IV., zurückgriff. Sie wurde zur Förderin der inneren katholischen Reform und hat so geholfen, die antikatholische Reformation zu überwinden.
Wichtig ist bei Teresa, dass ihre apostolische Arbeit das Ausströmen einer vorangegangenen Selbstheiligung in ununterbrochenem büßendem Gebetsleben war. So trifft es auch für Teresa zu, dass die Weltflucht eines großen Menschen nicht wirklichkeitsfremd wird, sondern weltgestaltende Kraft hat – besonders durch stellvertretendes Gebet und Buße.
Interessant ist, dass für Teresa, die die höchsten Gipfel des beschauenden Gebetes erreichte und dessen erfolgreiche Lehrerin wurde, die Visionen (und überhaupt das Außergewöhnliche) nicht das sind, worauf es ankommt. Teresa selbst hat sie stets als unwesentliche Dinge angesehen; sie hatte sogar Furcht vor den ungewöhnlichen Erlebnissen und sträubte sich dagegen. Die Hauptsache ist für sie das Streben nach der Erfüllung des Willens Gottes. Bezüglich des kontemplativen Gebetes, das eine höhere Stufe des Gebetes darstellt als das hier behandelte innere Gebet, sagt sie einmal: „Wenn sich auch hier im Kloster alles um das Gebet dreht, müssen doch nicht alle kontemplativ veranlagt sein. Das ist unmöglich, und es wäre ein großer Kummer für eine, die es nicht ist, hätte sie nicht verstanden, dass die Gabe des kontemplativen Betens einzig von Gott abhängt. Zum Heile ist es nicht notwendig, darum denke niemand, es werde von ihm verlangt. Man kann auch auf andere Weise vollkommen sein. Ja, die Nichtkontemplative kann größeres Verdienst haben, denn sie hat es schwerer und wird vom Herrn als starke Seele behandelt, die dereinst alles auf einmal erhalten wird, was sie auf Erden nicht bekam. Doch gebe sie deshalb nicht auf und bete weiter mit den anderen. Manchmal kommt der Herr spät und verleiht alles überreichlich auf einmal, was er an andere über viele Jahre verteilte.” (Weg der Vollkommenheit)
So ist auch in ihrer Mystik mit der Gottversenktheit das apostolische und karitative Leben verbunden. Denn Teresas Einsatz für den Mitmenschen ist an eine Vorbedingung geknüpft: die völlige Hingabe an Gott, für dessen Liebe die Heilige in dieser Welt Werkzeug wird. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch, dass Teresa in den Zustand der mystischen Union nicht zum Zeitpunkt größter Zurückgezogenheit eintritt, sondern inmitten höchster, von Reisen und Klostergründungen bestimmter Aktivität. Auf den ersten Stufen des geistlichen Lebens hatte sie wohl der äußeren Zurückgezogenheit bedurft, um innerlich zur Ruhe in Gott zu kommen, einmal erreicht erlaubt aber nun diese Ruhe größte äußere Aktivität.
Teresas Heiligkeit ist Ausdruck von wahrer Größe. Ihre Frömmigkeit hatte nichts Düsteres, im Gegenteil, sie besaß auch eine bezwingende Liebenswürdigkeit. Allerdings fehlte es ihr nicht an inneren Anfechtungen bis zur schweren Versuchung des Zweifels. Aber der ritterliche Mensch in ihr, der nie Mittelmäßigkeit kannte, trug auch dies bis zum Sieg durch.
Abschließend sei noch auf ein Hindernis hingewiesen, das Teresa überwinden musste: ihr Frau-Sein. Sie musste nicht nur ihre Zeitgenossen, sondern auch ihr eigenes Bewusstsein davon überzeugen, dass sie mehr für Gott tun durfte, ja sollte, als einer Frau damals zustand. Man sieht wieder einmal die Worte des hl. Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther (1,27) bestätigt, dass Gott das, was der Welt töricht, schwach, niedrig und verächtlich erscheint, auserwählt hat, um die Weisen und Starken zu beschämen, auf dass sich niemand rühme vor Gott. Der Herausgeber der Werke der Heiligen, der große Dichter, Theologe und Augustinermönch Fray Luis de León schreibt dazu:
“So ist es wirklich etwas ganz Neues und Unerhörtes, dass eine schwache Frau den Mut zu so großen Unternehmungen aufbrachte. Und dass sie dabei so weise und geschickt vorging, dass sie die Herzen aller gewann, die ihr begegneten. So konnte sie diese Gott zuführen. Sie zog ganz einfach die Menschen hinter sich her, selbst gegen die Schwachheit der sich sträubenden Natur. In dieser unserer Zeit, da der Teufel in der Masse ihm verfallender Ungläubiger triumphiert, (....) will ihn Gott, so meine ich, in besonderer Weise demütigen und beschämen: darum sandte er keinen tapferen Mann von großer Gelehrsamkeit in den Kampf, sondern eine arme vereinzelte Frau, auf dass sie den Teufel fordere und ihr Banner gegen ihn aufpflanze”.
Richten wir nun unser Augenmerk auf Teresas eigene Worte über das innere Gebet. Da stellt sich zuerst die Frage, was das innere Gebet überhaupt ist. Auf diese Frage gibt Teresa in ihrer Autobiographie eine sehr kurze und klare Antwort und beteuert den Leser gleichzeitig, doch unbedingt das innere Gebet zu üben:
„Wer mit der Übung des inneren Gebets noch nicht begonnen hat, den bitte ich bei der Liebe Gottes, sich ein solches Gut doch nicht entgehen zu lassen. Es gibt hier nichts zu fürchten, aber alles zu hoffen. Wer darin beharrlich ist, der wird die Barmherzigkeit Gottes erfahren, der jede Freundschaft erwidert. Denn das innere Gebet ist, so meine ich, nichts anderes als Umgang und vertraute Zwiesprache mit dem Freunde, von dem wir wissen, dass er uns liebt.“ (Autobiographie)
An anderer Stelle beschreibt Teresa ihre Erfahrungen in diesem Gespräch mit Gott folgendermaßen:
„Meine Liebe und mein Vertrauen zum Herrn begannen sehr zu wachsen, als Er sich mir zu erkennen gab als jemand, der jederzeit zu sprechen ist. Ich sah, dass Gott auch wahrhaft Mensch (in Jesus Christus Mensch geworden – Anm.) ist und sich über unsere Schwächen nicht entsetzt, sondern unsere elende, der Erbsünde unterworfene Verfassung von innen her versteht. Darum war er ja zu unserer Erlösung in die Welt gekommen. Man kann mit Ihm umgehen wie mit einem Freunde, wie sehr Er auch der Herr bleibt. Aber ich habe verstanden, dass Er nicht ist wie die Herren dieser Welt, die ihr Ansehen auf erborgten Schein gründen. Und die nur zur Zeit ihrer Audienz angesehene Persönlichkeiten empfangen, so dass irgend ein gewöhnliches und armes Menschlein die größten Mühen und Anstrengungen vollbringen muss, wenn es mit seinem Anliegen zu einem solchen Herrn vordringen will.
O Du mein Herr und Gott! Wir stehen ja schon fassungslos vor Deiner majestätischen Herrlichkeit, aber noch viel fassungsloser macht uns Deine Demut, mein Herr, und die Liebe, mit der Du jemandem wie mir begegnest. Man kann sich mit Dir einfach über alles unterhalten.“ (Autobiographie)
Mit den Worten “man kann mit Ihm umgehen wie mit einem Freunde, wie sehr er auch der Herr bleibt” greift sie auch Bedenken voraus, nach denen ein zu vertrauliches Verhältnis zu Gott möglicherweise Seine Autorität als Schöpfer des Himmels und der Erde stören könnte. Nach ihr ist es durchaus möglich, vertraulich mit Gott umzugehen, aber trotzdem auch den Herrn in Ihm zu sehen.
Ähnlich sagt auch Fray Luis de León über Teresas Gegner:
„Sie meinen, Gott könne sich mit niemandem so menschlich einlassen. Dann haben sie aber ihren Glauben nicht durchdacht. Wenn man bekennt, dass Gott Mensch wurde, wie kann man dann die Möglichkeit bezweifeln, dass Er zum Menschen spricht? Ist es mehr, einem seiner Knechte zu erscheinen und mit ihm zu sprechen, als sich zum Knecht aller zu machen und für sie den Tod zu erleiden?“
Wenn man nun sieht, wie einfach das innere Gebet ist und wie sehr es die Gottesbeziehung fördert, so soll man sich voll Zuversicht und ohne Ängstlichkeit daran machen. Man bedenke auch, dass Gott ja auch noch da ist, um die Seele direkt durch seine Eingebungen oder indirekt durch andere Menschen, durch Bücher oder ähnliches zu führen. Das kann Er aber nur, wenn man einmal anfängt – selbst wenn es zu Beginn nur 5 bis 10 Minuten sind.
„Ich hatte ja selbst damit allerlei Mühe und Plagen und weiß, wie diese Dinge laufen. Darum bin ich besorgt, dass euch jemand beunruhigen könnte, weil Ängstlichkeit auf diesem Wege schadet.” (Weg der Vollkommenheit)
Man fragt sich vielleicht, wie man sich am besten in die Gegenwart Gottes oder Jesu versetzt. Auch darauf findet sich bei Teresa eine Antwort. Auf der einen Seite sagt sie, man solle versuchen, sich klarzumachen, wer der ist, vor dem man steht:
“Bedenkt also, wenn ihr vor den Herrn tretet, wer der ist, zu dem ihr sprechen wollt oder zu dem ihr sprecht. Tausend Leben würden nicht ausreichen, dass wir begreifen, welche Ehrbezeugungen dieser Herr verdient, vor dem die Engel zittern. Über alles gebietet Er, alles vermag Er, sein Wollen ist schon Vollbringen. Auf Ihn allein muss all meine Aufmerksamkeit gerichtet sein.
Das ist das innere Gebet, meine Töchter. Versteht es doch bitte.” (Weg der Vollkommenheit)
Oder wir überlegen uns, mit wie viel göttlicher Güte und Barmherzigkeit sich Jesus Christus den Menschen zugewandt hat, wie sehr Er uns auch heute noch mit Seiner Liebe überschüttet!
Auf der anderen Seite scheint es aber nach Teresa nicht unbedingt nötig zu sein, sich Jesus in einer konkreten Gestalt vorzustellen:
„Ich konnte mir Christus immer nur in seiner Menschheit vorstellen, aber nicht als Gestalt, soviel ich auch darüber las oder Bilder betrachtete. Ich war wie einer, der blind oder im Finstern ist und der mit jemandem zwar spricht und seiner Gegenwart gewiss ist, ihn jedoch nicht sieht. So ging es mir, wenn ich an unseren Herrn dachte.“ (Autobiographie)
Man braucht auch nicht meinen, beim inneren Gebet viele komplizierte Gedanken anstellen zu müssen. Man bedenke nur, dass Jesus uns ja besser kennt, als wir uns selber. So brauchen wir auch nicht unbedingt alle unsere Anliegen aufzuzählen. Er hat ja schon alles gesehen und weiß alles, bevor wir überhaupt zu Ihm kommen. So genügt es oft, dass wir – wie der eingangs erwähnte Beter – Jesus ansehen.
“O Seelen, die ihr nicht mit vielem Nachdenken beten könnt, gewöhnt euch doch an diese Übung! Ich bitte euch ja gerade nicht, nachzusinnen, geistreiche Formulierungen zu finden und tiefsinnige Betrachtungen anzustellen. Ich möchte nur, dass ihr Ihn anseht. Was hindert euch denn, die Augen der Seele – zumindest für einen kurzen Blick – auf Ihn zu richten? Ihr seid ja fähig, recht hässliche und abstoßende Dinge zu betrachten: warum dann nicht auch das Schönste, was man sich vorzustellen vermag? Wenn euch das nicht gut erscheint, will ich euch gern erlauben, wegzusehen. Euer Bräutigam aber kehrt niemals die Augen von euch, und all die tausend Fehler und Unerfreulichkeiten, die ihr Ihm bietet, genügen Ihm nicht, um sich abzuwenden. Ist es dann zu viel verlangt, dass ihr euren Blick hin und wieder auf Ihn richtet, statt auf äußere Dinge? Er möchte doch nur dieses: dass wir Ihn ansehen. Je mehr ihr euch nach Ihm sehnt, um so schneller werdet ihr Ihn finden. So sehr wünscht Er, dass wir die Augen zu Ihm kehren, dass es an seinem Entgegenkommen nicht fehlen wird.” (Weg der Vollkommenheit)
Natürlich kann man das innere Gebet – wie der Beter, von dem eingangs berichtet wurde – besonders gut vor dem Allerheiligsten im Tabernakel oder in den Minuten nach Jesu Vereinigung mit uns in der Heiligen Kommunion üben. Wenn wir aber nicht immer die Gelegenheit haben sollten, Jesus im Tabernakel zu besuchen, dann braucht uns das nicht davon abzuhalten, das innere Gebet zu üben. Jesus sagt: “Wer mich liebt, wird mein Wort bewahren; mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zum ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen” (Joh 14,23). Wenn Gott also in uns wohnt, dann können wir uns jederzeit zu Ihm in uns kehren und dort – in unserer Seele – mit Ihm sprechen.
“Nun berichtet uns der Heilige Augustinus, dass er Gott allenthalben suchte, bis er Ihn endlich im eigenen Inneren fand. Ihr müsst euch einmal vorstellen, wie viel diese Wahrheit für eine allenthalben verstreute Seele bedeutet, wenn sie erkennt, dass sie nicht zum Himmel aufsteigen muss, um mit dem Vater zu reden, und dass kein lautes Rufen nötig ist, um Seine Liebe zu erfahren. Wie leise sie auch spreche, er ist so nah, dass er sie hört. Sie braucht keine Flügel, um zu ihm zu gelangen, nur in die Einsamkeit muss sie gehen, in ihr Inneres schauen und sich nicht wundern über einen so hohen Gast. Vielmehr spreche sie Ihn sehr demütig an als ihren Vater, bitte Ihn als ihren Vater, berichte ihm von allen Nöten und welcher Hilfen sie bedarf, immer im Bewusstsein ihrer Unwürdigkeit als Tochter des Herrn.” (Weg der Vollkommenheit)
Wenn Gott in uns wohnt, dann folgt daraus auch, dass wir Ihn auch im Alltag in jeder Situation bei uns haben. Wenn wir uns bemühen, dass diese Gegenwart Gottes für uns lebendig ist, dann hilft uns das auch im Umgang mit unserem Mitmenschen und in Situationen, wo wir eine Entscheidung fällen müssen, ein schweres Kreuz zu tragen haben oder ähnliches.
“Vergegenwärtigt euch also den Herrn und seht, mit welcher Demut und Liebe Er euch unterweist. Und überhaupt, glaubt mir, solltet ihr diesen guten Freund überall bei euch haben. Wenn ihr euch an Seine stete Anwesenheit gewöhnt, und Er sieht die Liebe, mit der ihr Ihn erfreuen möchtet, könnt ihr Ihn, wie man so sagt, gar nicht mehr vertreiben. Er wird euch nie mehr verlassen, überall bei euch sein, euch helfen bei allen Aufgaben, in allen Schwierigkeiten und Nöten: denkt doch, was es heißt, einen solchen Freund zur Seite zu haben!” (Weg der Vollkommenheit)
Aber auch das äußere Gebet, das Sprechen von fest formulierten Gebeten, hat selbstverständlich seinen großen Wert und seine tiefe Bedeutung. Überhaupt gehen beide, das innere und das äußere Gebet, oft ineinander über.
„Wisst, Töchter, dass sich das innere Gebet nicht dadurch vom mündlichen unterscheidet, dass ihr den Mund schließt. Wenn ich mündlich bete und mir dabei voll bewusst bin, dass ich mit Gott spreche und darauf mehr meine Aufmerksamkeit richte als auf die Worte selbst, so ist das zugleich mündliches und inneres Gebet. Allerdings darf man euch nicht weismachen, dass ihr mit Gott sprecht, wenn ihr beim Vaterunser an die Welt denkt. Hierüber will ich lieber schweigen!“ (Weg der Vollkommenheit)
Die angeführten Texte haben wohl zur Genüge gezeigt, dass Teresa von Avila uns das innere Gebet dringend ans Herz legt. Und dass sie jedes Gefühl, man sei dieses Gebetes nicht fähig, aus dem Weg zu räumen versucht. Sie versteht es, das innere Gebet in einer einfachen und verständlichen Weise darzustellen, die zur Nachahmung einlädt. Folgen wir ihrem Ruf. Wenn wir auch mit 5 bis 10 Minuten beginnen, ist schon viel geschafft. Was kann es Erstrebenswerteres geben als sich mit Gott wie mit einem Freund zu unterhalten und diesen Freund überall bei sich zu haben?

P. Johannes Heyne

 

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